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Seit dem 20. April 2023 wird Abschnitt 7 dieser Seite täglich automatisch aktualisiert.
Vorwort
Bei diesem Projekt geht es uns nicht primär darum, die Kosten
für die bezogene elektrische Energie zu senken, sondern darum,
Erfahrungen mit der Solarenergie zu sammeln; auch im Hinblick auf eine
mögliche Installation einer Solaranlage auf dem Hausdach.
Die Erklärungen unten sind eher knapp verfasst - weiterführende
Informationen sind auf zahlreichen Webseiten mit vielen Detailinformationen
zu finden. Dabei sind - wie immer - jeweils die Quellen sorgfältig
zu beurteilen, denn in einigen Webseiten und Foren sind zum Teil recht
abstruse Theorien zu finden...
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung und Anmeldung
2. Aufbau und Einspeisung
3. Sicherheit
4. Messung der eingespiesenen Energie
5. Optimale Ausrichtung und Aufstellwinkel
6. Erfahrungen vom 13. Februar bis zum 15. März 2023
7. Erfahrungen ab dem 16. März 2023
8. Bisher produzierte Solarenergie
1. Einführung und Anmeldung
Sogenannte Stecker-Solaranlagen dürfen bis zu einer Leistung von 600W ohne
Bewilligung benutzt werden; unsere 760W-Photovoltaik-Anlage begrenzt die
ausgegebene Leistung auf ca. 600W (siehe unter 3.). Trotzdem ist eine
leistungsfähigere Stecker-Anlage als 600W von Vorteil, denn sie liefert
auch bei schlechteren Lichtbedingungen mehr Solarenergie.
Zu beachten ist, dass solche Anlagen beim zuständigen
Elektrizitätswerk anzumelden sind. Bei der EKZ geschieht dies
unbürokratisch via ein
Webformular, wo
wenige Angaben gemacht werden müssen und gleich auch die
Konformitätserklärung - die man beim Lieferanten erhält -
hochgeladen werden kann. Danach kann es bereits losgehen!
2. Aufbau und Einspeisung
Solarpanels können auf einem Dach, am Boden oder an der Fassade befestigt
werden. Wichtig ist, diese gut gegen Sturmwinde zu schützen. Falls
Zwischenstecker vor der Einspeisung in die Aussensteckdose verwendet werden,
müssen diese zwingend wassergeschützt werden, z.B. mit einer
Elektroverteilbox.
Nachdem wir die Panels am 3. September 2022 bestellt hatten, wurden diese
nach gut fünf Monaten am 13. Februar 2023 geliefert und vorerst
provisorisch aufgestellt und fixiert.
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Foto: Aufstellung der beiden Solarpanels vom Typ
"EET 760W LightMate G+ Swiss", gekauft mit Förderrabatt im EKZ-Shop. (Zur Zeit nicht mehr mit Rabatt im EKZ-Shop erhältlich.) Die Anlage wurde quasi fixfertig geliefert: Es mussten nur die zwei Gleichstromkabel miteinander verbunden und der Netzstecker vom Wechselrichter in die Aussensteckdose gesteckt werden - fertig! Die Panels sind gegen Süden ausgerichtet und deren Neigung zum Boden beträgt der Jahreszeit entsprechend (siehe unter 4.) ca. den optimalen 70 Grad. Wichtig ist - dies sei hier wiederholt -, dass die ganze Anlage gut gegen auch starke Windböen geschützt und stabil fixiert wird. Ab dem 16. März 2023 sind die Panels auf dem Dach (siehe Abschnitt 7). |
3. Sicherheit
ACHTUNG: DIESER ABSCHNITT 3 GILT BIS AUF WEITERES ALS NICHT EMPFOHLEN! BALD WERDE ICH DIESEN TEXT DURCH EINE NEUE UND VERBESSERTE VERSION ERSETZEN!
Dieser Abschnitt gilt der elektrischen Sicherheit. Steckverbindungen
gehören im Aussenbereich wie oben erwähnt in witterungssichere
Boxen.
Im Film
"Wie gefährlich kann ein Balkonkraftwerk werden?" wird ab Minute
27 erklärt, dass ein Fall auftreten könnte, bei dem selbst bei
einer vollständigen FI-Absicherung der Hausinstallation eine
gefährliche Situation entstehen kann. Als Lösung wird der Einsatz
eines FI-Steckers empfohlen. Allerdings lösen FI-Stecker auch bei
Unterspannung aus, was heisst, dass nach einem Stromausfall ein FI-Stecker
auch nach dem Ende des Stromausfalls keinen Strom durchlässt. Um diese
unschöne Situation zu verhindern, beschloss ich, einen
Fehlerstrom-Schutzschalter für den Einbau in einem Sicherungskasten
zu beschaffen, weil diese bei einem Stromausfall nicht auslösen.
Entschieden habe ich mich für einen
der Firma Hager, der für eine Phase geeignet ist, bei einem
Fehlerstrom von 30 mA auslöst und eine Betriebstemperatur von
-25...40°C (der Schalter soll draussen im Einsatz sein) aufweist.
Achtung: Arbeiten mit Elementen, die unter Netzspannung (230 V) stehen, sollten nur von Fachleuten ausgeführt werden - es besteht Lebensgefahr!
Eingebaut wurde der FI-Schutzschalter in eine Nassabzweigdose (eben sah ich, dass diese bei Hornbach viel günstiger zu haben ist...), siehe Foto unten links:
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4. Messung der eingespiesenen Energie
Die Produktion des Solarstromes kann direkt vor der Einspeisung ins Netz mittels einem Smartplug wie z.B. dem myStrom WiFi Adapter - der einfach ins eigene WLAN-Netz eingebunden wird - gemessen und mit der gleichnamigen App dargestellt werden. Im Bild unten links sind die ersten mittels Sonnenlicht produzierten ca. 1.5 kWh Energie dargestellt. :-)
Dieselbe Firma bietet auch eine Weboberfläche für die Analyse der Messdaten an, das myStrom Cockpit. Die dargestellten Daten sind im Wesentlichen dieselben wie in der App, wobei in der Weboberfläche (auf dem Handy) mittels zwei Fingern eine Zoomfunktion hinzukommt, siehe Bild oben rechts.
Dieses Gerät von myStrom kann ich mittlerweile (Februar 2025) nicht mehr empfehlen und muss vor dem Kauf abraten, denn man kann ohne zusätzliches Abo nicht einmal mehr Daten der Vorwoche oder des Vorjahres ansehen; eine reine Abzocke, da dies früher möglich war. Zum Glück hole ich mir die Daten täglich via E-Mail und speichere diese lokal ab - mal sehen, wie lange auch dies noch ohne Zusatzkosten möglich ist... Ein solches Verhalten - Rückbau der ursprünglich inbegriffenen Funktionen mit der Zeit - finde ich so richtig schäbig! :-(
Interessant wäre natürlich, den Energiezähler des Hausanschlusses
auslesen zu können, um zu sehen, wie viel Solarstrom wir selbst nutzen
und wieviel zurück zum EW fliesst (was wir vermeiden wollen). Auf
eine entsprechende Anfrage, wie unser Smartmeter vom Typ "Landis+Gyr E450"
ausgelesen werden kann, erhielt ich zwar eine freundliche Antwort, stiess
jedoch zwischenzeitlich auf das Produkt
Shelly 3EM. Dieses wurde am 16. Februar 2023 von einem
Elektroinstallateur bei uns im Sicherungskasten eingebaut.
Der Shelly 3EM misst die Leistung, die in den drei
Phasen
vom EW ins Haus eingespiesen wird bzw. aufgrund von eigener Produktion
ins Netz zurückgegeben wird.
Unten folgen einige Screenshots, die nach der Installation an diesem sonnigen
Nachmittag gemacht wurden.
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Links ist die Energieproduktion für diesen Tag zu sehen. Insgesamt wurden
2.23 kWh produziert und deutlich ist in der ausgefüllten gelben Kurve
auch zu erkennen, dass der Wechselrichter
die maximale Leistung bei ca. 615 Watt begrenzt hat.
Im mittleren Bild ist
ein Screenshot der Shelly-App dargestellt, die via Handy über WLAN mit dem
kurz vorher eingebauten "Shelly 3EM" verbunden ist.
Im grossen Feld links ist die
momentane Leistung zu sehen, die vom EW bezogen wird (91.2 Watt).
In den drei Feldern darunter ist diese Leistung aufgeschlüsselt nach
den drei Phasen zu sehen. Der Wert im mittleren Feld ist negativ und bedeutet,
dass in dieser Phase (an der die Aussensteckdose mit dem Wechselrichter
angeschlossen ist) Strom zurück zum EW geflossen ist. Die restlichen
mehrere hundert Watt sind im Haus verbraucht worden.
Die App "Shelly" bietet ausserdem etliche graphische Darstellungen z.B. für
verschiedene zeitliche Intervalle an.
In welche Phase man einspeist ist egal, denn wie mir vom EKZ auf
eine frühere Anfrage mitgeteilt wurde, ist der bei uns verbaute
Zähler saldierend, das heisst, dass eingespiesener Strom mit demjenigen,
der bezogen wird, verrechnet wird. Somit spielt es für diese Art von
Solaranlage keine Rolle, ob man elektrische Verbraucher bei Sonnenschein
benutzt oder nicht. Dies im Unterschied zu grossen
Photovoltaikanlagen, die oft auf Dächern installiert sind: Dort sollte
Solarenergie bevorzugt selbst genutzt werden, weil die Einspeisevergütung
geringer als die Kosten für bezogenen Strom ist.
Auf dem Bild rechts ist unser Strombezug anhand der vom Smartmeter an das
EKZ gelieferten Daten dargestellt. Zugriff darauf erhält man über
MyEKZ.
Kurz vor 12 Uhr betrug dieser Wert
0.00W, was wir bisher noch nie beobachten konnten! Dies zeigt, dass wir in
diesem Zeitraum alle elektrischen Verbraucher im Haus aus eigenem Solarstrom
speisen konnten. :-)
5. Optimale Ausrichtung und Aufstellwinkel
Die horizontale Ausrichtung der Solarpanels erfolgt optimalerweisee in
Richtung Süden.
Die vertikale Ausrichtung bzw. der Aufstellwinkel ist bei der Montage auf ein
Schrägdach gezwungenermassen gleich der Dachneigung und beim Fixieren an
die Fassade gleich 90 Grad. Bei der Aufstellung im Garten kann eine
Möglichkeit gewählt werden, die anhand der geographischen Breite und
des Sonnenstandes optimiert werden kann.
Optimale Aufstellwinkel Beta β und Azimuth Alpha α der Solarpanels vs. Datum und Tageszeit (Lokalzeit):
S / Solarpanel N N / | /) | α / ) W-----+-----O α=90° / ) | / β ) | __________/________)________________ S α=180°Die folgenden Kurven wurden anhand von Werten berechnet und gezeichnet, die mittels der Webseite www.sonnenverlauf.de bestimmt wurden.
Der optimale Aufstellwinkel ändert sich nicht nur saisonal während
den Jahreszeiten, sondern auch tagsüber, denn die Sonne steigt jeden Tag
langsam höher bis zur Mittagszeit und sinkt danach wieder.
Die schwarzen Linien zeigen den gewichteten Mittelwert der Werte von 9 Uhr,
13 Uhr und 17 Uhr, wobei der Wert von 13 Uhr doppelt gewichtet wurde, denn
um den Mittag scheint die Sonne länger als um 9 oder 17 Uhr.
Daraus ergeben sich für uns neben der optimalen Ausrichtung nach Süden
auch die ungefähr optimalen Aufstellwinkel β für die
Solarpanels.
Der Aufstellwinkel der Solarpanels lässt sich unseres Wissens nicht auf
schnelle und einfache Art direkt bestimmen. Wir behelfen uns daher mit folgender
Methode: Wenn die Oberkanten der beiden Panels mit dem Abstand Δ an
der Fassade stehen, werden die Winkel wie folgt bestimmt:
S Solarpanel / Δ | N / | / | / | / | Fassade /) | / ) | / ) | / β ) | _____________/________)___|____________ + d + Δ + + D +Es wird der Abstand des am Boden aufliegenden Solarpanels von der Fassade berechnet, weil sich die Winkel so viel einfacher einstellen lassen als durch die direkte Winkelmessung. Dabei gilt für den Abstand D der ca. 1.8m hohen Panels von der Hauswand am Boden:
D = Δ + d , wobei
d = 1.8 * cos β
Winkel β D [m] D a t e nDamit lassen sich die Panels je nach Datum mit dem optimalen Winkel aufstellen.
80° Δ + 0.31 1. Jan. & 31. Dez.
75° Δ + 0.47 24. Jan. & 23. Nov.
70° Δ + 0.62 17. Feb. & 8. Nov.
65° Δ + 0.76 26. Feb. & 10. Okt.
60° Δ + 0.90 15. Mar. & 1. Okt.
55° Δ + 1.03 1. Apr. & 15. Sep.
50° Δ + 1.21 12. Apr. & 1. Sep.
45° Δ + 1.27 20. Mai. & 19. Jul.
40° Δ + 1.38 21. Jun.
Wir werden diese Berechnungen mittels Messungen der Energieeinspeisungen in den nächsten Wochen überprüfen und hier rapportieren.
6. Erfahrungen vom 13. Februar bis zum 15. März 2023
Am 21. Februar 2023 war es sehr sonnig. Unten links ist zu sehen, dass - aufgrund der Verschattung eines Hausteils - die Energieproduktion gegen 10 Uhr stark ansteigt, zwischen 11:30 und 13:30 Uhr durch den Wechselrichter bei ca. 615 W begrenzt wird und anschliessend aufgrund des Sonnenganges in Richtung Westen und der Verschattung durch Gebüsche bis um etwa 16:30 Uhr abnimmt. Die gesamte Produktion dieses Tages beträgt 2.87 kWh; der bisherige Tagesrekord.
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Oben rechts ist die gesamte Stromproduktion in der ersten Woche, seit
wir diese kleine Anlage haben, dargestellt:
Innert sieben Tagen wurden insgesamt rund 11.5 kWh produziert.
Der Ertrag, den die myStrom-App oben rechts im Screenshot ausgibt, ist nur als
grobe Näherung
zu verstehen: In dieser App kann man unter "Tarife" die Tarife für den
Energiebezug angeben. Da die Solaranlage ausschliesslich tagsüber
Strom produziert und bei unserem Lieferanten EKZ von Montag bis Freitag
für den Hochtarif
Fr. 0.2366 und übers Wochenende ganztags Fr. 0.1935 verrechnet werden,
wurde in der
App für die Produktion im Sinne eines langfristigen Mittelwertes
(5 * 0.2366 + 2 * 0.1935) / 7=0.2243
der Wert von Fr. 0.2243 pro kWh eingegeben.
Vom 13. Februar bis zum 15. März 2023 haben wir mittels Sonnenlicht
insgesamt elektrische Energie von 40.25 kWh im Wert von ca. Fr. 9.02
produziert. Die produzierten Leistungen (und die vom myStrom-Adapter ebenfalls
gemessenen Temperaturen) sind im Plot unten dargestellt.
Unten sind die Resultate der ersten Tage unseres Experimentes vom 13. bis zum
28. Februar 2023 dargestellt:
Produzierte Leistung pro Tagesstunde vom 13. Februar bis zum 15. März 2023:
Wie man sieht, wird die meiste Energie zwischen etwa 9 und 16 Uhr produziert.
Dies hängt im Wesentlichen von der Aufstellposition der
Solarpanels im Garten ab (Abschattung durch Gebäude und Gebüsche).
7. Erfahrungen ab dem 16. März 2023
Bisher waren die Solar-Panels im Garten nahe der Hausfassade mit einer
Neigung von etwa 65°
aufgestellt, was ziemlich optimal für die momentane Jahreszeit war.
In der Nacht auf den 16. März 2023 haben wir die Solarpanels vom
Garten auf das Dach verschoben und dort fixiert. Das Dach, auf dem die
Solar-Panels nun montiert sind, ist mit einem Azimuth≈180° ziemlich
genau gegen Süden ausgerichtet und weist eine Neigung von 35° auf.
Der Neigungswinkel ist nun konstant und somit nur noch Mitte Sommer in etwa
optimal, dafür fehlen nun jegliche Abschattungen.
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Neuer Standort der beiden Solarpanels auf dem Dach (oben links) und
Energieproduktion am
16. März 2023: Trotz suboptimaler Neigung wurde ein neuer Rekord von
über 4kWh produziert. Es scheint, als ob eine ganztägige Exposition
der Panels zur Sonne ohne Schattenwurf eine grössere Ausbeute an
Sonnenenergie ergibt und insgesamt besser ist als eine weniger günstige
Position mit optimalem Neigungswinkel. Wir bleiben dran!
Und ja, es bereitet einen riesigen Spass, selbst Elekrizität zu
erzeugen, die dann auch noch im eigenen Haushalt genutzt werden kann!
8. Produzierte Solarenergie 2023 bis 2025:
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Produzierte Leistungen 2023 bis 2025:
Produzierte Leistung pro Tagesstunde 2023 bis 2025:
8. Bisher produzierte Solarenergie
01-Jan-2025 bis 24-Apr-2025: 222.8106 kWh (bis Vortag 23-Apr-2025: 221.2236 kWh)
01-Jan-2024 bis 31-Dec-2024: 763.1412 kWh
13-Feb-2023 bis 31-Dec-2023: 792.1122 kWh
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Total 2023-2025: 1778.1 kWh